Krebs verhindern mit einer Impfung – nur jedes dritte Mädchen ist geschützt

Krebs verhindern mit einer Impfung – nur jedes dritte Mädchen ist geschützt

Über Humane Papilloma-Viren verursachen Wucherungen der Haut und der Schleimhaut. Im besten Fall entstehen nur Feigwarzen. Im ungünstigsten Fall verändern sich die befallenen Zellen und werden zu Krebszellen. Viele Krebsarten werden durch diese ansteckenden Viren ausgelöst: Krebs des Gebärmutterhalses, der Schamlippen, der Vagina, des Darmausganges, der Mundhöhle, des Rachenraumes, und seltener auch des Penis.

Vor Infektionen mit dem lebensgefährlichen Humanen Papilloma-Virus (HPV) schützt seit zehn Jahren sehr erfolgreich eine Impfung. Sie kann bei Mädchen und auch bei Jungen schon früh ab dem 9. Lebensjahr durchgeführt werden, idealerweise jedoch vor dem ersten Geschlechtsverkehr. 

„Selbst wenn man die Krebserkrankungen der Mundhöhle nicht mitrechnet, weil viele davon nicht nur durch die Viren, sondern durch das Rauchen verursacht werden, erkranken pro Jahr in Deutschland fast 11.000 Menschen durch eine Infektion mit Humanen Papilloma-Viren (HPV), die meisten davon Frauen. Aber nur vier von zehn Mädchen sind geimpft“, erläutert Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. „Das bedeutet, dass sechs von zehn Mädchen nicht davor geschützt sind, sich mit den hochgefährlichen HP-Viren anzustecken und zu erkranken. Die Infektion mit HPV erfolgt im Allgemeinen bei sexuellen Kontakten; viele Eltern finden es übertrieben, schon bei ihren zehnjährigen Kindern an ‚so etwas‘ zu denken. Aber wenn die Mädchen schon jung geimpft werden, bildet das Immunsystem bereits nach zwei Impfungen ein so mächtiges Langzeitgedächtnis aus, dass eine weitere Nachimpfung möglicherweise für den Rest des Lebens nicht mehr notwendig ist.“ 

Spätestens dann, wenn das Mädchen das erste Mal in die Mädchensprechstunde zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt kommt, ist die Zeit für die HPV-Impfung gekommen. Mit dem aktuellsten Impfstoff wird eine Immunität gegen neun Virus-Varianten aufgebaut, die zusammen für mehr als 90% aller HPV-verursachten Krebsarten verantwortlich sind. Wie bei allen Impfungen kann es auch nach der HPV-Impfung um die Impfstelle herum für kurze Zeit zu einer Rötung, leichten Schmerzen oder selten zu leicht grippigem Krankheitsgefühl kommen. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Körper sich mit dem Impfstoff auseinandersetzt und bedeutet keine Gefahr (© BVF 2018 / Praxisklinik Rhein-Waal, Dr. med. Kopp).

 

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